
Gut Wissmannshof intensiviert seine Partnerschaft mit dem Nachbarn, dem Hardenberg-Resort. Das heißt konkret: Ab dieser Saison können die Mitglieder jeweils fünf Runden auf der Anlage des anderen spielen, ohne dass Greenfee anfällt.
„Das gilt ohne Einschränkung. Also zu jeder Zeit, egal wann, am Sonntag oder einem anderen Tag“, erläutert Hubert Landefeld.
Der Chef der Betreibergesellschaft beziffert den Vorteil auf einen Betrag von über 500 Euro. Wer darüber hinaus weitere Runden auf dem Nachbarplatz spielen möchte, erhält die bereits in der Vergangenheit geltenden Vergünstigungen.
Für mehr Kundenbindung
Damit verfolgt das Gut das Ziel, die Kundenbindung zu stärken – wie es Marketing-Spezialisten ausdrücken. Insbesondere soll die Anzahl der Vollmitgliedschaften erhöht werden. Die Variante kostet seit Jahresbeginn 1.850 Euro pro Saison, nach zuvor 1.550 Euro.
„Trotz der Erhöhung verzeichnen wir aktuell mehr Ein- als Austritte“, blickt Center-Leiter Frank Wiegand zufrieden auf die vergangenen Wochen zurück.
Derzeit verzeichnet seine Anlage rund 1.000 Mitglieder, am Hardenberg sind es etwa 1.400.
Neue Form der Kooperation
Beide Premium-Destinationen rücken so enger zusammen. In mehreren Gesprächsrunden erreichten die Verantwortlichen – Präsident Oliver Bartels und Manager Benjamin Salzmann auf der einen, Landefeld und Wiegand auf der anderen Seite – das erwähnte Ergebnis. Sie setzen auf eine neue Form der Kooperation, lehnen jedoch Rabatt- oder Prozent-Modelle ab. Landefeld betont die Bedeutung der Vollmitgliedschaften. Er macht deutlich: „Die mit Einschränkungen versehenen Varianten helfen den Golfanlagen nicht.“ Es gehe um fixe Einnahmen. Welche Greenfee-Erlöse eingingen, hänge von vielen Unwägbarkeiten ab – nicht zuletzt vom Wetter.
Klimawandel hinterlässt Spuren
Um die Anlage attraktiv zu halten, investierten die Wissmannshofer 2024 rund 700.000 Euro allein in die Umbauten bzw. Restrukturierung ihrer Bunker. In den kommenden Monaten werden in dem Kontext nur noch einige Feinarbeiten und Ergänzungen notwendig werden. Der Klimawandel hinterlässt seine Spuren, die Unwetter nehmen zu. Regenmengen von 60 bis 80 Liter pro Quadratmeter sind immer öfter zu beobachten. Darauf ist zu reagieren, dafür müssen sich die Anlagen fit machen.
Schutz für die Bunker
Nicht zuletzt gilt das für die Bunker, die vor dem Ausspülen des Sands geschützt werden müssen. Gut Wissmannshof sieht sich vor dem Hintergrund in einer besonderen Situation.
„Der Untergrund besteht bei uns zu erheblichen Teilen aus Lehmboden“, erklärt Course-Manager Brian Willet.
Das führe dazu, dass sich das abfließende Wasser richtiggehend zu Strudeln verdichte und mit dem Lehm vermische. Der Effekt soll fortan vermieden werden. Dazu haben Willet und sein Team ein neues System entwickelt und eingebaut. Nun soll sich das Pilotprojekt bewähren. „Ansonsten werden wir nachbessern“, zeigt sich Landefeld entschlossen.
Das wird möglicherweise gar nicht notwendig sein. Denn bereits jetzt deutet vieles darauf hin, dass die Innovation funktioniert. Selbst zuvor kritische Spieler beurteilen die veränderten Bunker mittlerweile positiv. Das gilt in praktischer Hinsicht vor allem für die Spielbarkeit aus dem Hindernis. In seiner Konsistenz wirkt der Sand so fest, dass er die Bälle nicht „verschluckt“.
Und: Er behält seine typische Farbe. Die Ränder werden nun nach und nach mit Rollrasen versehen. Wenn alles fertig ist, „dürften die Sandhindernisse als optische Perle wirken“, ist sich Willet sicher.
Ein Abstand vom Alltag
Keine Frage, weißer, heller Karibiksand wirkt als tolle Assoziation. Landefeld unterstreicht selbstbewusst: „Wir wollen den Spielerinnen und Spielern auf unserer Anlage Abstand vom Alltag bieten. Sie sollen sich fühlen wie im Urlaub. Das ist der Standard, an dem wir uns messen lassen!“