Life & Style

Zen auf dem Fairway – Wenn der Geist nie stillsteht

Was haben Jon Rahm, Tiger Woods und Jack Nicklaus gemeinsam? Sie alle nutzen Meditationstechniken, um ihr Spiel zu verbessern.
Durchatmen, den Fokus setzen: Das mentale Spiel zu stärken, kann einen auf etwaige Herausforderungen im Course vorbereiten.

Sie führen nicht ohne Grund die Weltrangliste des Golfsports an; dabei könnten sie kaum unterschiedlicher sein. Vor allem im Course zeigen sie, wo ihre Stärken liegen oder sich ihre Schwächen verbergen. Und doch, wenn man ihr Spiel genau beobachtet, haben diese Golfer eine Gemeinsamkeit…

Die Rede ist von Profi-Golfern wie Jon Rahm, der für sein Temperament bekannt ist, oder Jack Nicklaus, welcher zu den größten Golfern aller Zeiten gehört: Denn sie alle zeigen wie die richtigen Mentaltechniken nicht nur die Konzentration fördern, sondern das eigene Golfspiel direkt beeinflussen. Rückt da der Begriff „Zen“ auch auf regionaler Ebene immer weiter in den Fokus?

Um in entscheidenden Momenten Höchstleistungen zu bringen

Wer einen Blick in den internationalen Sport wagt, sieht schnell: Emotionale Ausbrüche können der eigenen Leistung manchmal im Weg stehen. Fehlende Geduld oder starker Druck sind Faktoren, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Das ist beim Golf nicht anders. Jon Rahm zum Beispiel ist einer der längsten Hitter auf der LIV Golf Tour. Mit dem Sieg der Majors US Open in 2021 erzielte der Spanier einen seiner größten Erfolge in seiner Karriere. Doch stand er sich mit seinem Temperament lange Zeit selbst im Weg. Rahm spricht nun oft über die Bedeutung von Gelassenheit und Balance auf dem Platz – was ihn bei der emotionalen Kontrolle unterstützte? Meditation und Atemübungen.

Auch Jack Nicklaus zeigte in seiner aktiven Zeit, wie wichtig mentale Stärke im Spiel und ein richtiger Fokus besonders bei schwierigen Turnieren sind. Nicht ohne Grund gehörte er von den 1960er Jahren bis in die späten 1980er Jahre zu den besten Golfern der Welt. Sein Geheimnis, wie er sich vor Ablenkungen abschirmen und in entscheidenden Momenten Hochleistungen bringen konnte, teilt er in seinen Büchern und hilft so etlichen Newcomern, Profis und Sportbegeisterten ihr Spiel zu verbessern. Dabei betont er: Jeder Schlag sollte als neue Gelegenheit gesehen werden. Spielt auch hier „Zen“ eine entscheidende Rolle?

Viele Menschen – nicht nur Sportler –   greifen zur Meditation, um ihrem Geist eine Pause zu gönnen oder ihren Verstand zu schärfen. Besonders in Stress- oder Drucksituationen unterstützt eine ruhige Mentalität die Leistung. Ob in der Geschäftswelt oder vor dem nächsten Abschlag: Wenn der Geist nicht stillsteht, leidet unweigerlich der eigene Erfolg.

Die Balance zwischen starkem Spiel und Mentalarbeit

Der Golfsport verbindet Körper und Geist. Wer als Ausgleich spielt, weiß, dass der Schwung des Schlägers schnell zu einer Achtsamkeitsübung wird, die den Geist klärt. Da kann der Course zum Beispiel einem den Raum bieten, die eigenen Gedanken zu ordnen und einen Fokus zu setzen.

Doch stell dir vor: Du stehst auf einem makellos gepflegten Green deines Clubs und du hast die Möglichkeit den Titel des nächsten Clubmeisters zu tragen. Der Himmel über dir ist weit und klar, eine sanfte Brise streicht über das umliegende Gras, und du hörst nichts außer dem leisen Rascheln der Blätter und dem Schlag deines Herzschlags in deiner Brust. In diesem Moment gibt es nur dich, den Schläger in deinen Händen und den kleinen, weißen Ball, der vor dir liegt – und doch rasen die Gedanken. Die Anspannung sitzt fest in den Schultern…

Genau in diesen Augenblicken liegt die Kraft des Golfsports darin, Meditation, persönliche Stärke und Strategie zu vereinen. Jeder Schlag fordert die ganze Aufmerksamkeit und Konzentrationen. Faktoren wie fehlende Motivation, die eigene Entschlossenheit, Selbstvertrauen oder Stress können das Spiel positiv oder negativ beeinflussen. Dr. Deborah Graham befasste sich unter anderem näher mit der Thematik des mentalen Golftrainings und untersuchte zum Beispiel Tourspieler auf ihre Persönlichkeitsmerkmale und wie diese die Phase der Hochform beeinflussen.

Warum setzen Profis auf mentales Training?

Jeder Course ist unterschiedlich, birgt seine eigenen Tücken und Herausforderungen. Besonders Sportler, die ihre Leistung immer weiter verbessern wollen, nutzen die Kombination aus technischem und mentalem Golftraining, um an ihrem Spiel zu arbeiten. Das Erlernen geistiger und mentaler Fähigkeiten unterstützt die Wettkampfleistung. Die richtigen Bewältigungsstrategien helfen beim Umgang mit Ängsten und Druckmomenten. Spieler wie Tiger Woods machen es vor und zeigen ihre unglaubliche mentale Stärke und die Fähigkeit, sich auf höchstem Niveau zu konzentrieren. Woods betont immer wieder, wie er mentale Techniken wie Visualisierung und Atemkontrolle nutzt, um Stress zu bewältigen und sich auf sein Spiel zu fokussieren. Etwas, dass sich auch im Training der regionalen Clubs etabliert.

Es zeigt sich: Der Erfolg startet nicht allein auf dem Green, denn das richtige Mindset entscheidet, wie Spieler in Stresssituationen reagieren, handeln und ihre Technik anwenden. Wer die eigene sportliche Bestleistung erreichen will, braucht die optimale Balance zwischen der physischen und psychischen Verfassung.

Doch ganz gleich, ob Profi-Golfer oder Freizeitsport: bei einem sind sich alle einig! Beim Golf geht es darum, das Spiel zu genießen. Spaß und Freude stehen im Fokus. Der stressige Alltag rückt nach in den Hintergrund. Der Sport vereint und bringt die Menschen auf dem Platz zusammen.

Autor: Paulina Müller
Fotonachweis: Freepik
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