Golf Fakt

Statt auf dem Green mal auf dem White

Die Ursprünge des modernen Schneegolfs besitzen britische Wurzeln und sind bis in das 19. Jahrhundert zurückzuführen.

Der Winter bringt nicht nur Eis, Kälte und wunderschöne Schneelandschaften mit sich, sondern auch eine sportliche Herausforderung, die sich kein Golfender entgehen lassen sollte. Die Rede ist vom Schneegolf. Eine faszinierende Golf-Variante, welche die Athleten in den Wintermonaten in Form hält – und gewiss das ein oder andere Abenteuer bereithält.

Denn auf speziell präparierten Schnee- und Eisflächen zeigt der Course seine ganz eigenen Tücken, denen sich die Golfenden stellen müssen. Das bekannte Green wird hier als „Whites“ bezeichnet und die Bälle sind in leuchtenden Farben wie Rot und Grün gehalten, um im Schnee sichtbar zu bleiben.

Doch woher kommt es – das Schneegolf?

Mit britischen Wurzeln im Sport verankert

Rudyard Kliping ist ein britischer Schriftsteller, der im 19. Jahrhundert in Mumbai geboren wurde. Zu seinen bekanntesten Werken gehörte „Das Dschungelbuch“ und der Roman „Kim“, doch schrieb er auch etliche Gedichte und eine Vielzahl von Kurzgeschichten. Was vielleicht nicht jeder sofort weiß, ist, dass er eine Leidenschaft für den Golfsport hatte und die Ursprünge des modernen Schneegolfs aus seiner Feder stammte. Denn während seiner Zeit in Neuengland – im tief verschneiten Winter - entdeckte er den Sport für sich; und damit auch das Schneegolf.

Historisch betrachtet, lassen sich jedoch auch einige Parallelen zum niederländischen Kolf ziehen, welches bereits seit dem 17. Jahrhundert gespielt wird. Gemälde von Aert van der Neer und Hendrick Avercamp zeigen zum Beispiel die populäre Wintersportart und belegen damit die Urform des Schneegolfs.

Von Meisterschaften und deutschen Spielern

Zwei Organisationen sahen das Potenzial, nahmen sich dem Schneegolf an und tragen regelmäßige Weltmeisterschaften aus. Während die Schneegolf-WM seit 2007 vielmehr als internationale Benefizveranstaltung ausgelegt ist – und zahlreiche Prominente teilnehmen – zeigt die Eisgolf-WM seit 1999 auf dem Meereis vor Uummannaq in Grönland, die Herausforderungen des Sports. Teilnehmer müssen hier beispielsweise ein Handicap von höchsten 36 aufweisen, um teilnehmen zu können.

Doch auch an Deutschland ist Schneegolf nicht vorbeigegangen. Adi Hengstberger, dessen Heimatclub der GC Eichenheim ist, ist beispielsweise ein prominenter Spieler, der bereits zweimal den Weltmeistertitel im Schneegolf gewonnen hat. Er beschreibt den Sport als eine Mischung aus sportlicher Herausforderung und Naturerlebnis.

Snowgolf: Ein Sport, der auch bald in unserer Region eine Heimat findet?

Autor: Paulina Müller
Fotonachweis: Freepik
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