Sport- und Golf Resort Gut Wissmannshof

Sieben unter Par im siebten Himmel

Mit einer überzeugenden 65 bzw. sieben Schlägen unter Par entschied Finn Fleer das traditionsreiche ProAm Becks&Boys auf Gut Wissmannshof für sich.

„Dieser Sieg kommt gerade richtig. Nach den letzten, eher enttäuschenden Wochen kann ich Rückenwind gebrauchen“, strahlte Finn Fleer. Der große Blonde mit dem mächtigen Drive hatte allen Grund zur Freude. Mit einer überzeugenden 65 bzw. sieben Schlägen unter Par entschied der 28-Jährige das traditionsreiche ProAm Becks&Boys auf Gut Wissmannshof vor Max Kramer klar für sich. Zum dritten Mal teete Fleer beim ProAm Becks&Boys auf. „Ich mag die Anlage und ihr besonderes Design. Der Platz kommt als Links-Course daher, rechts und links gehen quasi die Dünen hoch. Dazwischen sind sorgfältig die Bahnen eingebettet, die ondulierten Grüns halten einige Herausforderungen bereit“, so der Neusser. Im Vorjahr war er auf der European Challenge Tour aktiv gewesen. Dort lief es keineswegs rund aus Sicht des Deutschen. Mit der Folge, dass Fleer die Spielberechtigung für die Serie verlor und nun wieder eine Ebene tiefer, auf der Pro Golf Tour, spielt. Doch der Turnaround hat sich bislang nicht eingestellt. Selbstkritisch bemerkt der Professional: „Derzeit habe ich eine schlechte Phase.“

Umso schöner sei es, auf Gut Wissmannshof stark gespielt zu haben. „Hier habe ich Selbstvertrauen gesammelt“, macht Fleer deutlich. Das positive Gefühl wolle er mitnehmen und für die kommenden Turnier nutzen. Und wenn die Flaute bleibt? „Ich gebe mir Zeit bis zum Ende des Jahres. Dann schaue ich, inwieweit ich meine Ziele erreicht habe. Sollte das nicht der Fall sein, werde ich mir einige Gedanken über meine Zukunft machen müssen“, fasst der Ambitionierte zusammen. Die Möglichkeit, als Teaching Pro tätig zu werden, sieht er durchaus als Alternative. „Aber es wäre nicht meine erste Option“, stellt Fleer klar.

Kramer hadert mit Fehlschlag


Den Schritt zum Trainer hat Max Kramer bereits vor einiger Zeit gemacht. Stolz hielt der frühere Fuldaer nach der Runde seinen Sohn Maximilian im Arm, der zwei Wochen zuvor ein Jahr alt geworden war. Der langjährige Spieler der EPD- bzw. Pro Golf Tour sieht sich aktuell in Düsseldorf stark als Teaching Professional gefordert. Insofern findet er kaum Zeit, um selbst zu trainieren. „Vor dem Hintergrund bin ich mit meinem Ergebnis von 5 unter Par sehr zufrieden“, erklärte Kramer. Und doch war mehr drin gewesen. Denn nach 14 Bahnen hatte der Titelverteidiger sieben unter Par gelegen. Dann folgte ein Fehlschlag, der zum Doppel-Bogey führte. Aus der Traum vom neuerlichen Erfolg… Was nichts daran ändert, dass sich Kramer, trotz seiner geänderten Prioritäten, nach wie vor gern dem Wettbewerb stellt. Das räumte er mit Blick auf seinen Sohn gern ein. „Ich hoffe, er wird es eines Tages auf die ganz große Tour schaffen“, lächelte der Longhitter.

Praforster Schild-Youngster punkten


Hinter Fleer und Kramer kam Ann-Kathrin Lindner (68) ins Ziel. Sie verwies Niklas Adank auf Platz 4. Gastgeber Fabian Becker (69) wurde Fünfter vor den Schlaggleichen Benjamin Wuttke sowie Marcel Haremza. Mit Simon Marshall, Mark Stevenson und Martin Hastie (jeweils 70) belegten drei Spieler den geteilten achten Rang. Den längsten Drive verbuchte Max Kramer, nahe an die Fahne legte Andreas Nottebaum seinen Ball. Der Sieg in der Bruttowertung der Teams ging an Niklas Adank, der gemeinsam mit den Praforster Youngstern Laurin, Leo und Tizian Schild herausragende 47 Zähler sammelte. Im Nettoklassement setzten sich Samuel Perelzweig, Dragan Tomic, Kai Ulrich und Rene Rostig durch, die es auf 52 Punkte brachten. Im Stechen unterlag das Damen-Quartett Elisabeth Esterl, Mona Scheibenbogen, Lena Sommer und Rosemarie Riederer (52). Dahinter kamen Mark Stevenson, Andrea Ullrich, Yvonne Hermes und Petra Tomic (51) ins Clubhaus, gefolgt von Max Kramer, Mario Basler, Tim Zaiser und Daniel Reiprich (50) sowie Daniel Wünsche, Alexander Decker, Derek Dinger und Christian Schmitt (50). Unter den Amateuren sorgten der Hanauer Danilo Cronomut und Lokalmatadorin Katrin Söder mit ihren Super-Drives für Furore, während Daniel Reiprich die Sonderwertung „Nearest to the Pin“ gewann.

König locht 30-Meter-Putt


Insgesamt beteiligten sich 25 Professionals und zwei Proetten an dem von Willi und Fabian Becker einmal mehr glänzend organisierten Turnier. Das hob auch Burkhard Muster hervor. „Wir haben ein tolles Event auf einem fantastischen Platz erlebt“, so der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Die Atmosphäre und Organisation seien großartig gewesen. Er sei in einem entspannten Flight unterwegs gewesen, den der Hamburger Pro Oliver Eckstein anführte – begleitet von dessen Tochter, die ihn als Caddie unterstützte. „Oliver hat großartig gespielt“, unterstrich Muster, der seine eigene Leistung kritisch sah. Das Highlight der Runde sei ein „überragender 30-Meter-Putt“ gewesen, den sein Team-Partner Dr. Karl-Heinz König versenkte.

Frank Dittmar verwies auf den leicht unterkühlten und verregneten Start in die Runde. „Unser Spiel entsprach dem Wetter. Wir haben uns stetig gesteigert“, erklärte der Bauunternehmer. Am Ende zeigte er sich „sehr zufrieden mit dem Score und dem kurzweiligen Tag“ und lobte die gelungene Abendveranstaltung „mit Blick auf die Driving-Range und bei guten Gesprächen mit interessanten Menschen“. Auf dem Platz hatte Dittmar die Performance seines Osnabrücker Pros Lukas Gras beeindruckt. „Seine Abschläge gingen teilweise über 300 Meter hinaus“, staunte der Nordhesse. Joschi Burjan, der kurzfristig für einen erkrankten Akteur eingesprungen und ab Bahn 2 mit von der Partie gewesen war, hatte Champion Fleer als Flight-Partner erlebt. „Finn hat eine fantastische Runde gespielt“, schwärmte der frühere Zweitliga-Kicker. „Eine Runde mit diesem Ass unterwegs zu sein, ist der Wahnsinn“, sagte Burjan, die Runde habe „extrem viel Spaß gemacht“.

Sponsor Gerhard Stutz, der zusammen mit Oliver Kuhn die Steuerkanzlei Finger und Partner leitet, freute sich darüber, im vergangenen Jahr mit Dennis Schlüter und Julian Ebert ambitionierte Kräfte für sein Team gewonnen zu haben. Die beiden Wirtschaftswissenschaftler, Mitglieder im Club Kassel-Wilhelmshöhe, wollen sich in den nächsten Jahren zu Steuerberatern weiterbilden. Nun hatte sich den zwei Nachwuchsmanagern die Chance geboten, an der Seite von Sebastian Sliwka zu spielen. Christian Schmitt hob die Aktionen seines Teamkollegen Alex Decker hervor. „Er war sensationell in Form und hat deutlich mehr Schläge beigesteuert, als er sich zunächst vorgenommen hatte“, so Schmitt. Gemeinsam hatten sie mit Pro Daniel Wünsche gespielt, der vor heimischer Kulisse eine tolle Vorstellung bot. „Nach dem leicht unterkühlten Start sind wir immer mehr auf Betriebstemperatur gekommen und zum Schluss richtig heiß gelaufen“, resümierte Wünsche. Doch dann seien dem Quartett „leider die Löcher ausgegangen“.

Basler: Abschalten und entspannen


Gastgeber Hubert Landefeld nahm die positiven Rückmeldungen zur Entwicklung seine Anlage gern entgegen. „Es ist immer wieder schön, die Professionals hier zu begrüßen“, unterstrich der Chef der Betreibergesellschaft. Das gelte umso mehr, als viele von ihnen schon lange im Vorfeld darauf brennen, im südniedersächsischen Resort wieder an den Start zu gehen. Burckhard Juhlke, der den Wilhelmshöher Pro Mike McLean begleitet hatte, berichtete davon, dass er wenige Tage vor dem Turnier in die Luft gegangen war. Zunächst war der Wissmannshofer nach Würzburg geflogen, bevor es nach Coburg weiterging. Als dritte Station steuerte der Hobbypilot mit seiner Maschine Eisenach an und tankte dort auf. Dann peilte er wieder Kassel an. „Insgesamt war ich vier Stunden und 55 Minuten in der Luft“, erläuterte Juhlke. Den ehemaligen Nationalspieler Mario Basler hatte es zum vierten Mal zum ProAm vor die Tore Staufenbergs gezogen. Er mag die Destination. „Das ist ein toller Platz. Als Team haben wir ganz gut gespielt. Es hat Spaß gemacht“, ließ der frühere Kicker wissen. Kein Wunder, hatte sein Quartett mit neun Schlägen unter Par doch ein prima Ergebnis eingefahren. Auf sieben bis acht Runden Golf bringt es der prominente Sportler pro Saison. Was macht den Reiz der Disziplin aus? Da muss er nicht lange nachdenken: „Abschalten, entspannen und interessante Menschen treffen“, fasste Basler zusammen.
 

Autor: Redaktion
Fotonachweis: nh
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