Die Mitglieder haben gewählt: Im Rahmen ihres Jahreskongresses im März im Kasseler Kongress Palais vergab die PGA of Germany fünf Professionals die begehrten Awards für herausragende Leistungen. Heiko Burkhard vom Stuttgarter Club avancierte zum Teacher of the Year, der Preis für den besten Jugendtrainer ging an Jens Weishaupt vom Hamburger Golf-Verband. Die Player-Awards erhielten Tour-Spielerin Esther Henseleit und Weltklasse-Pro Marcel Siem. Die erstmals vergebene Auszeichnung „Professional of the Year“ nahm Peter Martin vom Osnabrücker Golfclub entgegen.
Wissen, Willen und Charisma
„Für uns als Athleten ist die erste Anlaufstelle der Trainer. Er hat immer ein offenes Ohr, begleitet uns durch Höhen und Tiefen und feiert natürlich am liebsten mit uns zusammen Erfolge“, stellte Allen John in seiner Laudatio auf den Teacher of the Year fest. Erfolge darf Professional Heiko Burkhard regelmäßig mit seinen Athleten feiern – sei es mit den Spielerinnen des Stuttgarter Clubs Solitude, die er in der Bundesliga coacht, oder an die Spitze der Amateurgolferinnen Europas, wo Helen Briem angekommen ist, oder zum Sieg auf der Ladies European Tour, der Aline Krauter gelang.
Sogar bei Olympischen Spielen sowie bei Welt- und Europameisterschaften durfte Burkhard schon mit seinen Spielerinnen und Spielern über Siege und Medaillen jubeln. Denn als Bundestrainer betreut er auch die besten gehörlosen Golferinnen und Golfer Deutschlands – Spitzensportler wie eben Deaflympics-Champion Allen John. „Sein größtes Anliegen ist es, seine Athleten als Mensch zu formen“, sagte John über seinen am 7. Mai 1980 in Tübingen geboren Coach und fügte hinzu: „Wir alle wissen seine Hingabe, sein Charisma, seinen Willen und vor allem seine Herzlichkeit zu schätzen.“
Die Auszeichnung als „Teacher of the Year“ ist für Heiko Burkhard Bestätigung und zugleich Ansporn, den erfolgreichen Weg fortzusetzen – als Head-Coach im Stuttgarter GC Solitude, dem er seit fast einem Vierteljahrhundert treu ist, als Mitglied des Lehrteams und des Prüfungsausschusses der PGA of Germany, der er seit 2001 angehört, und als Bundestrainer des deutschen Gehörlosen-Sportverbands (DGSV).
„Ich bin stolz, Mitglied der PGA of Germany zu sein“, so Burkhard auf der Bühne in Kassel, wo er dem Golflehrer-Nachwuchs, der dort später seine Abschluss-Zeugnisse als Fully Qualified Professional entgegennahm, versicherte: „Ihr habt Euch den tollsten Job der Welt ausgesucht.“
Major-Traum verwirklicht
Ein Statement, das zweifellos Peter Martin ohne Einschränkung unterschreiben würde. Auch er liebt und lebt den Beruf des Golflehrers in all seinen Facetten. Und gleichwohl zeigte er sich „völlig überrascht“, von seinen Kollegen mit dem erstmals ausgelobten Award des „Professional of the Year“ ausgezeichnet zu werden.
„Ich kann es kaum glauben“, erklärte der Teacher des Osnabrücker Clubs, der seit vielen Jahren dem Lehr-Team und dem Prüfungsausschuss der PGA of Germany angehört und sein Wissen regelmäßig an den Golflehrer-Nachwuchs weitergibt. Nicht nur das: Peter Martin, am 22. August 1967 im englischen Bridlington geboren, spielt darüber hinaus selbst nach wie vor so exzellentes Golf, dass er sich für die Senior Open qualifizieren konnte.
„Einmal an einem Major-Turnier teilzunehmen, davon träumen wir doch alle“, so Vorstand Anthony Lloyd in seiner Laudatio auf den Preisträger.
„Der neue Award für den Professional of the Year zeichnet einen Menschen aus, der breites Wissen im Golfsport besitzt, der in seinem Club und für unseren Verband seit vielen Jahren hervorragende Arbeit leistet, und der darüber hinaus das Spiel noch immer auf höchstem Niveau beherrscht, das verdient unsere vollste Anerkennung“, betonte Lloyd.
Siem: „Ich habe total Bock!“
Lange Tradition haben die Awards in der Kategorie „Player of the Year“. Diesmal gingen die Trophäen an zwei in der Konkurrenz bereits etablierte Champions: Esther Henseleit sicherte sich den gläsernen Pokal erstmals in ihrer Rookie-Saison 2019, für Marcel Siem war es nach 2004 und 2012 der bereits dritte Award der PGA of Germany.
Beide konnten ihre Auszeichnung aktuell nicht persönlich entgegennehmen. Umso herzlicher grüßten sie per Videobotschaft aus der Ferne. So freute sich Marcel Siem in seiner Wahlheimat Mauritius über die erneute Wahl durch seine Kollegen: „Vielen Dank an alle, die mich gewählt haben. Es ist mir eine große Ehre“, unterstrich der Sieger der Hero Indian Open, der 2023 insgesamt sechs Top-Ten-Platzierungen auf der DP World Tour feierte – darunter der zweite Platz bei der Porsche European Open in Hamburg.
„Es war eine super Saison. Großartig, wieder ein Turnier zu gewinnen. Das bedeutete ein Mega-Comeback für mich. Ich freue mich schon jetzt tierisch auf die kommenden Herausforderungen“, sagte Siem in der Video-Zuspielung aus Mauritius. Er ergänzte: „Ich habe total Bock und bin mega dankbar für den Job, den ich machen darf. Ich bin gut aufgestellt und hoffe, dass ich richtig Gas geben und noch ein paar Pokale da bei Euch holen kann.“
Amundi Masters als Ziel
Für Esther Henseleit war 2023 das „bisher erfolgreichste Jahr auf der LPGA Tour“. Sie hofft, 2024 an die starken Leistungen anzuknüpfen. „In diesem Jahr stehen unter anderem die Olympischen Spiele und der Solheim Cup auf dem Programm. Ich hoffe, bei beiden Anlässen dabei zu sein“, erläuterte die 25-Jährige aus Varel.
Neben einem herzlichen Dankeschön an die Mitglieder der PGA of Germany hatte Henseleit einen Tipp für die Trainer und Coaches im Festsaal in Kassel parat: „Seitdem ich diesen Preis 2019 das erste Mal bekommen habe, hat sich extrem viel getan im deutschen Damengolf. Damit das so bleibt, lautet meine Bitte: Falls ihr junge Mädchen im Jugendtraining habt, schickt sie demnächst zum Amundi German Masters nach Berlin. Ich selbst war als junges Mädchen mit meiner Mutter beim LET-Turnier in Gut Häusern und habe den Profis zugeschaut. Das hat mir die Inspiration und Motivation gegeben, da mitspielen zu wollen. Vor ein paar Wochen bin ich jetzt auf mein sechstes Jahr auf der Profi-Tour gestartet. Man weiß wirklich nicht, was so ein Erlebnis bei einem kleinen Mädchen auslösen kann!“
Weishaupt: „Nur im Team!“
Kinder und Jugendliche für den Golfsport zu begeistern und sie zu fördern und zu fordern, hat sich Jens Weishaupt zur Aufgabe gemacht. „Schon als Azubi fand man ihn selbst immer auf dem Platz“, beschrieb Vorstand Ralf Pütter in seiner Laudatio die Leidenschaft, mit der der Jugendtrainer des Jahres den Golfsport lebt und versteht. Diesen Enthusiasmus gibt der Master-Professional aus Hamburg mit großem Elan und hoher Kompetenz als Landestrainer des Hamburger Golf-Verbands an den sportlichen Nachwuchs weiter.
Der Preisträger dankte den Kolleginnen und Kollegen für die mit der Auszeichnung verbundene Wertschätzung – und teilte den PGA Award mit dem Team des Hamburger Golf-Verbands und der Hanseatic Golf Union: „Der Erfolg ist nur zusammen möglich. Deshalb haben meine Kolleginnen und Kollegen einen großen Anteil an diesem Award“, hob Jens Weishaupt hervor.
Anmerkung der Redaktion: Der Hardenberger Professional Stefan Quirmbach wurde bei der Veranstaltung für seine 40-jährige Mitgliedschaft in der Organisation geehrt. Darüber berichten wir im nächsten Heft.