Wirtschaft

Föderales System noch zeitgemäß?

Hochkarätiges Forum: Sie äußerten sich während des Empfangs der Wirtschaft zu Fragen rund um die Bildung.

Der Chef der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg, Jörg Ludwig Jordan, und der Präsident der Handwerkskammer (HWK) Kassel, Frank Dittmar, begrüßten Anfang März beim gemeinsamen Empfang der Wirtschaft die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, den Hessischen Minister für Kultus, Bildung und Chancen, Armin Schwarz, und den Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, Kaweh Mansoori. Rund 450 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Verwaltung, Medien und Kultur waren aus dem Anlass in die Stadthalle Baunatal gekommen.

Gute Bildung. Guter Standort. Gute Wirtschaft.

Der Abend unter dem Motto „Gute Bildung. Guter Standort. Gute Wirtschaft“ stellte die Schul- und Berufsbildung in den Mittelpunkt. Den Impulsvortrag hielt die Bundesbildungsministerin. Gesprächspartner bei der sich anschließenden Diskussionsrunde waren neben Jordan und Dittmar die beiden hessischen Minister Schwarz und Mansoori. Die Diskussion moderierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes. Dabei kamen auch Luisa Iske, Ausbildungsleiterin bei der Horizont Group GmbH in Korbach, und Felix Reuter, Auszubildender zum Maler und Lackierer bei der Fritz Reuter und Sohn GmbH in Kassel, zu Wort. Sie gaben vertiefende Einblicke in die duale Ausbildung und den damit verbundenen Chancen für junge Menschen.

IHK-Präsident Jordan betonte die Bedeutung der Bildung als zentralen Standortfaktor für die Wirtschaft und forderte die Bundesbildungsministerin auf, sich für einen umfassenden Bürokratieabbau einzusetzen: „Die Überbürokratisierung unseres Landes, mit der wir ausländische Fachkräfte konfrontieren, ist nicht Ausdruck der Willkommenskultur, die wir Unternehmer uns wünschen. Dem Fachkräftemangel können wir nur mit einer strategisch durchdachten Fachkräftezuwanderung erfolgreich begegnen.“ Für HWK-Präsident Frank Dittmar ist neben dem Klimawandel und der derzeit schwierigen Wirtschaftslage der Fachkräftemangel eine zentrale Herausforderung für das Handwerk: „Auch wenn KI den Arbeitsalltag in unseren Betrieben verändern wird, brauchen wir künftig Menschen, die ihr Handwerk beherrschen, weil sie es erlernt und sich zu qualifizierten Fachkräften fortgebildet haben. Das ist die unabdingbare Grundlage für das erfolgreiche Bestehen unserer Betriebe.“

Die Politik muss handeln

Die Podiumsdiskussion ergänzten Video-Einspieler, in denen sich Unternehmer aus beiden Kammern äußerten. So schilderten Marco und Timo Völske (Völske Elektro-Anlagen GmbH), Dr. Andreas Ritzenhoff (Seidel GmbH & Co. KG) und Alexander Host (Hetzler Automobile GmbH) ihre Sicht der Dinge und forderten die Politik zum Handeln auf – etwa mit Blick darauf, inwieweit das föderale Bildungssystem nach den jüngsten Pisa-Ergebnissen noch zeitgemäß ist, wie Ausbildungsstrukturen an die aktuellen Anforderungen angepasst werden oder wie die Transformation der Arbeitswelt gelingen kann.

Autor: Redaktion
Fotonachweis: Dieter Schachtschneider, Mario Zgoll
Kräfte bündeln für  hohes medizinisches Niveau
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