Bad Wildunger Golfclub

Feuer, Ludwig und neue Grassorten

Erfolgreicher Einsatz: Christoph Backhaus‘ Einsatz als kreativer Platzbeauftragter trägt Früchte. Die Anlage entwickelt sich weiter und gewinnt an Qualität. Mehrmalige Tiefen-Aerifizierung, regelmäßiges Vertikutieren, Striegeln der Fairways und Semi-Roughs sowie neue Grassorten auf den Grüns hinterlassen ihre Spuren.

Wie in anderen Anlagen, beginnt, besonders für den Vorstand, die Saison nicht erst im Frühjahr. Das gilt auch für den Club Bad Wildungen, der im Herbst 2023 „Besuch“ von der Berufsgenossenschaft erhielt, die den Verantwortlichen ein paar Aufgaben ins Stammbuch schrieb.

Die größte Herausforderung für den Vorstand bestand allerdings zunächst darin, die Stelle der Clubsekretärin neu zu besetzen. Denn Carmen Rhein, die bisherige Amtsinhaberin, die mehr als 20 Jahre tätig gewesen war, wollte Anfang März in den verdienten Ruhestand gehen. Mit Lashawna Ludwig, der Nichte des Pros Sascha Ludwig, fand sich zu Jahresbeginn kompetenter Ersatz. Gleichzeitig erwarb der Vorstand moderne Software, damit beispielsweise die Mitglieder nach Turnieren ihre Ergebnisse via Smartphone direkt ins Sekretariat leiten können.

Wenn vor der Saison alles anders kommt

So zeigte sich der Club für die neue Saison gerüstet – und gut vorbereitet. Doch leider kam es anders. In der Nacht vom 25. auf den 26. Januar entstand im Sekretariat ein Schwelbrand, der sowohl das komplette Computersystem zerstörte als auch das Arbeiten in den Räumlichkeiten unmöglich machte.

Das Sekretariat wurde kurzfristig ausgelagert und bezog, nach der Entrümpelung und Entlüftung der Räumlichkeiten, für vier Monate eine provisorische Unterkunft im Büro des Pros. Glücklicherweise konnten die meisten Mitgliederdaten rekonstruiert werden, so dass die Saison Anfang April offiziell beginnen konnte. Zu dem Zeitpunkt war die Tiefen-Aerifizierung der Abschläge und Grüns bereits vorgenommen und der Wald mit Hilfe vieler Mitglieder vom Totholz gesäubert worden.

Die kleine Golfwoche in Bad Wildungen

Den ersten Höhepunkt markierte die Kleine Golfwoche vom 9. bis 11. Mai. Auf dem Programm standen ein Vierer mit Auswahldrive sowie zwei Einzelwettbewerbe. Auch der traditionelle Ehepaar-Vierer fand großen Anklang.

Anfang Juni fanden die Vierer-Clubmeisterschaften statt. Erstmals galt ein neues Format: Gespielt wurden jeweils neun Bahnen im Modus Bestball, Auswahldrive und die klassische Variante. In der Bruttowertung setzten sich Christoph Pehlke und Dr. Martin Schnaubelt knapp vor Leon und Georg Schuster durch. Netto-Champions wurden Dr. Alexander Gebhardt und Tochter Stella, gefolgt von Jörg Gercke und Lars Kraft. Insgesamt fand das neue Format großen Zuspruch, 2025 soll es eine Neuauflage geben.

Der Immo Cup als Highlight

Zu einem weiteren Highlight wurde der Immo Cup der Familie Rasmus, vormals als Viehmarktsturnier bekannt. Das Event läuft jeweils am Samstag des Volksfests und ist deshalb bemerkenswert, weil das abschließende Feuerwerk kaum 100 Meter entfernt von der Terrasse, zwischen Grün 3 und Abschlag 4, abgefeuert wird. Alle Aktiven genießen insofern Logenplätze bei dem großartigen Spektakel.

Clubmeister Leon Schuster

Krebskranken Kindern Hoffnung geben, so lautet das Motto der Deutschen Kinderkrebshilfe. Das entsprechende Turnier markiert seit über 40 Jahren einen Fixpunkt im Kalender des Clubs. Das Besondere in der Kurstadt ist, dass über die Spenden hinaus das komplette Greenfee der Organisation zur Verfügung gestellt wird.

Ende August und Anfang September standen die Clubmeisterschaften an. Bruttosieger der Herren wurde Leon Schuster vor Christoph Pehlke, bei den Damen setzte sich Petra Gumbel gegen Somphet Chin durch. Der Seniorentitel ging an Dr. Martin Schnaubelt vor Georg Schuster, bei den Seniorinnen siegte einmal mehr Petra Gumbel, gefolgt von Somphet Chin. Das Nettoklassement der Herren dominierte Lyudmil Blagoev vor Jörg Gercke. Salihe Dag und Petra Gumbel hießen die Besten unter den Damen. Unter den Senioren avancierte abermals Lyudmil Blagoev vor Gerd Lesch, auch bei den Seniorinnen überzeugten Salihe Dag und Petra Gumbel.

Die 60. Bad Wildunger Golfwoche

Anfang September ging die 60. Bad Wildunger Golfwoche über die Bühne. Kaum ein Club blickt hierzulande auf eine solche Tradition zurück! Kaiserwetter, eine glänzende Beteiligung und die tolle Stimmung passten zum Jubiläum. Das 17. Kirix Turnier rundete den September ab – ebenfalls mit einer außerordentlich guten Beteiligung.

Vertikutieren und Striegeln

Der Club konnte in den vergangenen zwei Jahren insgesamt knapp 75 neue Mitglieder begrüßen. Für sie und die Aktiven mit einem Handicap über 37 gab es in der abgelaufenen Saison mehrere Turniere. Pro Flight steht den Newcomern ein Pate zur Seite, der an dem Tag nicht selbst spielt, sondern nur beratende Funktion ausübt. Mehrere Neumitglieder haben so ihre Scheu vor Turnieren verloren und sind jetzt regelmäßig dienstags bei den Damen, mittwochs bei den Herren oder im Modus „After Work“ unterwegs.

Semi-Rough und neue Grassorten

Von Turniersport zur Anlage: Seit einigen Jahren engagiert sich Christoph Backhaus als Platzbeauftragter. Mit großem Erfolg. Von Saison zu Saison zeigt sich, wie sich der Platz weiterentwickelt und an Qualität gewinnt. Mehrmalige Tiefen-Aerifizierung, regelmäßiges Vertikutieren, Striegeln der Fairways und Semi-Roughs, neue Grassorten auf den Grüns und die Belüftung der Fairways durch einen sogenannten Aervator hinterlassen ihre Spuren. Auch 2024 präsentierte sich der Platz in einem durchweg guten Zustand, gerade Gäste gaben ein durchweg positives Feedback. Keine Frage, es macht richtig Spaß, in Bad Wildungen gegen den kleinen weißen Ball zu schlagen!

Club verfolgt weiter eingeschlagenen Weg

In 2025 will der Vorstand den Club weiterentwickeln und den eingeschlagenen Weg weitergehen. Ganz oben auf der Agenda stehen das papierlose Büro und die Renovierung der Range-Hütte. Alle krempeln die Ärmel hoch und freuen sich auf die aktuelle Saison. Die hat ja für den Vorstand bekanntlich schon begonnen.

Autor: Redaktion
Fotonachweis: Christoph Fritz
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