Das auf dieser Welt schon seit Jahrhunderten Golf gespielt wird, gilt weithin als bekannt. Stöbert man in der Historie unserer geliebten, ehrwürdigen Freizeitbeschäftigung zurück, so stößt man bis spät in das vergangene Jahrhundert hinein vornehmlich auf elitäre Herrenclubs, bisweilen mit der expliziten Beschilderung: „No dogs, No women“.
Aber es gab sie doch schon viel früher, als man gemeinhin vermuten möchte, die Damengolferinnen. Die Emanzipation verschaffte sich auch schon recht schnell auf dem Platz Ausdruck, was auch durchaus über die Pflege von separaten Damenabschlägen hinaus ging. Die Damen schickten sich auch an, ihre eigenen Meisterschaften auszutragen. Landesweit und organisiert begann das in den Vereinigten Staaten schließlich vor genau 75 Jahren mit der Gründung der Ladies Professional Golf Association im Jahr 1950, der LPGA.
Eine Sportlegende als Mitgründerin
Ganze 13 Golferinnen gehörten zu den Gründungsmitgliedern der neuen Organisation. Unter ihnen war auch eine der bekanntesten amerikanischen Sportlerinnen ihrer Zeit: Die Texanerin Babe Didrikson Zaharias begann ihre Karriere als Leichtathletin und gewann zwei Goldmedaillen bei den olympischen Spielen 1932 in Los Angeles. Babe gewann am 19. März 1950 das erste Major Turnier der jungen LPGA auf den legendären Grüns des Augusta Country Clubs. Ob die Spielerinnen allerdings damals schon das Clubhaus betreten durften, ist nicht überliefert. Zaharias, die bis heute als vielseitigste Sportlerin in der Geschichte des US-Sports gilt, gewann noch sieben weitere Turniere des ersten LPGA Jahres und holte 41 Siege insgesamt. Sie verstarb aber leider schon früh im Jahr 1956 an Krebs.
Mit Fay Crocker, geboren in Montevideo, nahm die erste internationale Golferin an der LPGA Tour im Jahre 1955 teil. Die Uruguayerin gewann ihren ersten Tour Sieg im gleichen Jahr im Bayshore Golf Club in Miami (FL) im Alter von 40 Jahren und sechs Monaten. Keine andere Spielerin errang ihren ersten Toursieg in einem höheren Alter.
Der Grand Slam des Damengolfs
Am 5. März 1956 gewann die Kalifornierin Mickey Wright ihr erstes von insgesamt 82 LPGA-Turnieren, die sie sich in ihrer achtjährigen Präsenz auf der Tour sichern konnte, und kassierte dafür ein Preisgeld von 900 Dollar. Unter den 82 Siegen befanden sich insgesamt 13 Majors, in 1961 und 1962 jeweils alle vier Majors des Jahres. Zweimal in Folge den Grand Slam des Damengolf zu gewinnen, ist keiner anderen Golferin bisher gelungen.
Wie sich die LPGA als eine der ältesten Damen-Sportverbände der Welt in den folgenden Dekaden etabliert hat, welchen Stellenwert sie für die Sportlerinnen in der Welt einnimmt und welche Ziele sie verfolgt, lesen Sie an den kommenden vier Samstagen im April in dieser Fortsetzungsstory ...